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Ein Beispiel von nicht Reden und falschen Schutzmassnahmen

Fehlendes Bewusstsein um die Konflikte aus den Herkunftsfamilien der Eltern können zu einem Konflikt zwischen Geschwistern werden.

Vor allem, wenn das erstgeborene Kind vom leiblichen Vater bestimmte Zuwendungen ( in folgendem Fall von materieller Art) bekommt, das 2. Kind welches 4 Jahre später geboren wurde überhaupt keine Zuwendungen vom Vater erhält.

Schauen wir uns die Geschichte von Carla und Joseph an. ( Namen sind geändert)

Josef kommt vor 15 Jahren mit Carla zusammen. Beide sind sehr verliebt und lassen sich auf einander ein.

Carla bringt zwei Kinder mit in diese neue und junge Beziehung. Das Verhältnis zum leiblichen Vater (Eduard) der Kinder ist abgekühlt bis negativ. Der Vater der Kinder kümmert sich anfangs noch über materielle Zuwendung um das erst geborene Kind (ich nenne es Jens).

Emotional ist Eduard allerdings enorm überfordert.

Das zweite Kind (ich nenne es Kirk) erhält vom Vater keine Zuwendungen. Kurze Zeit später trennt sich Carla dann auch von Eduard.

Als Kirk in einem Alter war wo er fragen stellen konnte, wurde eine Frage immer deutlicher.

„Wieso bekommt Jens Geschenke von Papa und ich nicht?“

Joseph hat von Anbeginn der Beziehung zu Carla beide Kinder in sein Herz geschlossen. Die Jungs waren zu dem Zeitpunkt 6 und 10 Jahre alt.
Josef versucht alle seine Liebe den beiden Kindern zu schenken.

Von außen betrachtet wirkt diese Familie auch sehr zufrieden.

Die Kinder wachsen wohlbehütet bei Carla und Josef auf.

Bis irgendwann Josef über seine eigene Familiengeschichte strauchelt. Seine Geschäfte laufen schlecht und er versucht alle seine Probleme mit sich selbst auszumachen. Ein erlerntes Kindheitsmuster, interpretiert aus dem erleben der eigenen Herkunftsfamilie.

Schongang für die Angehörigen

Er versucht Carla und natürlich auch Jens und Kirk zu schonen. Will der Familie nicht zur Last werden. Zumal Carla ja schon genug mit Haushalt, ihrem eigenen Job und den Kindern beschäftigt ist.
Zwischenzeitlich verfällt Josef immer mehr in depressive Phasen.

Carla sieht wie Josef leidet und versucht wiederum Josef zu schützen.

Jens und Kirk wiederum erkennen ebenfalls dass zwischen Carla und Josef etwas nicht stimmt und versuchen die zwei nicht mit ihren eigenen Sorgen zu belasten.

Auffällig ist: Auf allen Ebenen in diesem Familiensystem wird nicht geredet!
Hintergrund dieses nicht Redens: Dieses Familiensystem ist innerlich von enormer Angst geprägt. Der Hintergrund dieser Angst wiederum stammt aus den Ursprungsfamilien von Josef und Carla.
Dazu an anderer Stelle später mehr.

Familiengeschichten haben Auswirkungen auf die aktuelle Familie und Paarebene. Sie zu beleuchten ist enorm hilfreich. Eheberatung und Persönlichkeitsentwicklung Michael Lahme

Negative Vaterfigur macht es schwierig für den Sohn selbst ein guter Vater zu werden

Jens und Kirk reiben sich langsam aneinander auf . Weil Kirk eine immer größere Wut auf Jens hegt, entsteht eine Geschwisterthematik, die erst einmal nichts mit dem aktuellen Familiensystem zu tun hat.

Bei genauerem betrachten wird deutlich, dass fehlende Anerkennung aus der Familiengeschichte von Eduard dazu geführt hat, das dieser als vorbildliche Vaterfigur ein komplett Ausfall ist. Zum Leidwesen beider Kinder.

Carla ist lange Jahre voller Sorge um Kirk, da dieser, wie sie sagte „die zarte Seele der Familie ist“.
Aus eben diesem Grund traut sich niemand ein Gespräch mit Kirk zu führen.

Will diese zarte Seele doch niemand verletzen.

Womit letztlich sogar Muster der Ursprungsfamilie und alten Generationen weitergegeben werden! Auch hierauf mag ich später an anderer Stelle genauer eingehen.

Resultat: die Wut von Kirk auf Jens wird immer größer und Kirk ist nach wie vor ahnungslos wieso sein leiblicher Vater ihm keine Zuwendung gibt.

Zwischenzeitlich wird bei Jens jedoch sichtbar, das dieser sich immer mehr von Eduard zurückzieht. Was bei Kirk noch mehr Wut auf Jens aufkommen lässt, da dieser nicht versteht. Bekommt doch Jens soviel Geschenke und dann spricht er nicht mit Vater. Kirk will Kontakt zu Vater und tut alles dafür, bekommt weder ein Geschenk noch ein Gespräch.

Ein Teufelskreis; Der allerdings ohne Erklärung zu einem Eklat führen kann.

Durch die ständigen Gedanken um diese „Innerfamiliäre“ Krise bildet sich Josef ein, das Kirk sich von ihm abwendet. Was jedoch nicht der Fall ist, da dieser eher mit sich selbst beschäftigt ist. Dies aber mit sich selbst ausmachen muß.

Ein Resultat aus erlebtem Musterverhalten der Ursprungsfamilie (Carla und Eduard) und dem aktuellen Familienverbund!

 

Bei Josef findet ein Teufelskreis statt.

Da er sehr von der Sorte geprägt ist, das Kirk sich von ihm abwenden könnte, findet auch hier kein Gespräch statt.

Fazit :
Aus eigenem Antrieb, ist es weder Carla noch Josef ersichtlich gewesen, was beide für untergründige verfahrene „Spiele“ spielen.
Wollen doch beide immer nur das Beste für den Partner.
Kirk und Jens leben ähliches. Auch Ihnen ist nicht klar, was da im Hintergrund los ist. Obwohl beide fühlen das dass erlebte nicht unbedingt etwas mit ihnen zu tun haben kann.
Allen Beteiligten fehlten die Mittel und die Wege um in ihrem Familiensystem die Lösung zu finden.

Das entwirren des Familienknotens ist ein wichtiger Bestandteil des Mentorings

Ich habe mich mit Carla und Josef intensiv mit deren Familiengeschichte auseinander gesetzt.

Je mehr ich beiden in den Gesprächen aufzeigen konnte, was im Hintergrund geschehen kann, desto mehr haben beide für sich erkannt was da für „Muster“ aus deren Ursprungsfamilien am Werk sind.

Nach einiger Zeit haben beide den Mut gefunden miteinander ins Gespräch zu kommen.

Eine zusätzliche Hilfestellung war für sie, die Erkenntnis  das in beiden Ursprungs-Familiensystemen Ablehnung an der Tagesordnung war. Diese Ablehnung führte bei Carla und Josef zu den aktuelle ängstlichen Verhaltensweisen. Wollten sich doch beide nicht verlieren. Aus der Sorge, das der eine den anderen Ablehnen könnte, fanden die wichtigen Gespräche zur Konfliktlösung somit nicht statt.

Zugleich wollten beide bessere Eltern sein als sie es im eigenen Elternhaus erlebt hatten.

Die jetzt aufkommende Klarheit machte beide stark genug um auch endlich Gespräche mit den beiden Söhnen zu führen.

Somit konnten beide, den Söhnen Kirk und Jens, nun auch eine Hilfestellung über diese elterlichen Gespräche bieten.

Heute gehen alle Beteiligten freier und sorgloser im Familiensystem miteinander um.

Der Kontakt zu Eduard wurde seitens der Söhne drastisch runtergefahren. Die Wut auf Jens ist seitens Kirk verflogen.
Und die Verbindung zu Josef wurde weiter intensiviert.

Zusätzlich hat auch Josef für sich einen Weg gefunden seine Familie an seinen Themen zu beteiligen um darüber Hilfestellungen und Perspektivenwechsel zu ermöglichen.

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