Komplimente annehmen, was sich dahinter verbirgt, wenn wir es nicht tun und wie du es lernen kannst diese Haltung zu ändern. Darum geht in diesem Artikel.
Ich stand letztens in der Tonhalle (meine Lieblingskonzerthalle in Düsseldorf) und wartete darauf, das dem Publikum die Türen zur Vorstellung geöffnet wurden.
Als ich Zeuge von etwas Unerwartetem wurde.
Ein Mann sah seine Frau an und sagte leise: „Du bist umwerfend.“
Ich wartete auf die übliche Reaktion – ein verlegenes Lächeln, ein abwehrendes „Ach, Quatsch“.
Doch sie blieb ruhig, sah ihn an und antwortete schlicht:
„Danke , für dein liebevolles Kompliment.“
Kein falsches Understatement, kein Zögern. Nur Echtheit.
Für einen Moment schien der Raum stillzustehen. Es war eine Situation die ich leider selten erlebe.
Und ich dachte: Das ist sie – diese stille Stärke, wenn jemand sich selbst nicht klein macht, sondern ganz anwesend bleibt. Und dabei ein Kompliment, eine Anerkennung oder eine besondere Wertschätzung annehmen kann.
Komplimente annehmen – Warum uns das so verunsichert
Komplimente annehmen oder ein Lob akzeptieren– das klingt leicht, ist es aber nicht.
Wir sind darauf trainiert, Lob zu entschärfen, um nicht eitel zu wirken.
„War nur Zufall.“
„Das Kleid macht alles.“
„Ach, halb so wild.“
oder,
„Nicht dafür!“ wenn jemand sich bei einem anderen Menschen bedankt.
Letzteres ist übrigens eine Aussage, die ich sehr häufig von Personen höre die im Norden Deutschlands leben. Dabei stelle ich mir immer die Frage -„Wofür denn, wenn nicht dafür?“
Studien zeigen, dass viele Menschen Komplimente ablehnen, weil sie tief verankert glauben, sie nicht verdient zu haben.
Wenn wir uns kleiner machen, als wir sind, schützen wir uns vor Bewertung – aber wir schneiden uns auch von echter Nähe ab.

Komplimente annehmen – Der Moment, in dem sich etwas verschiebt
Auch ich hatte gelernt, dass mein tun nicht wertvoll ist. Aus dem Grund hab ich früher ebenfalls Probleme gehabt Wertschätzung anderer Menschen klar anzunehmen. Auch ich habe diese Situation früher abgewehrt. Ich brachte dann Sätze wie; „Ach das war doch nichts!“
„ ja so toll war das jetzt auch nicht“. „Das war jetzt keine Anstrengung“
oder,
einfach nur drüber weggehen.
Rückblickend waren das immer sehr beklemmende Momente. In denen ich mich nicht gut gefühlt hab und ich merkte, dass auch der andere irgendwie komisch darauf reagiert hat.
Ich erinnere mich an den ersten Moment, in dem ich einfach nur „Danke“ sagte – ohne Erklärungen, ohne Rückzieher.
Plötzlich war da Ruhe.
Das Gespräch bekam Tiefe.
Die Energie veränderte sich, weil ich nicht mehr versuchte, etwas zu rechtfertigen.
Ich war da. Ganz.
Und; es war spürbar, das mein Gegenüber sich ebenfalls veränderte. So als wäre er/sie froh, das endlich mal eine Bemühung, eine Tätigkeit oder ein entgegenkommen angenommen und gewertschätzt wird.
Komplimente annehmen bedeutet, Präsenz zuzulassen.
Nicht: Ich bin gar nicht da!
Sondern: Ja, ich sehe dich. Ich spüre deine Anwesenheit und ich bin selbst im Moment.
Was in deinem Körper passiert, wenn du dich annimmst
Wenn du ein Kompliment oder ein Lob wirklich an dich heranlässt, spürst du es:
Dein Körper richtet sich auf, deine Stimme wird klarer, dein Atem ruhiger.
Du bist nicht länger auf der Suche nach Zustimmung – du spürst deinen Selbstwert.
Und genau das verändert auch, wie andere dich wahrnehmen.
Echte Präsenz wirkt stärker als jede Selbstverkleinerung.
Sie sagt leise, aber unmissverständlich: Ich brauche keine Erlaubnis, um zu leuchten.
Komplimente annehmen – Warum es so kraftvoll ist
Komplimente annehmen ist kein Zeichen von Arroganz, sondern von Selbstverbundenheit.
Du erkennst dich selbst in dem, was andere sehen – und erlaubst dir, es gelten zu lassen.
Das ist radikal, weil es gegen unsere alten Muster geht.
Wer sich nicht mehr rechtfertigt, sendet ein klares Signal:
Ich darf sichtbar sein. Ich darf wirken. Ich darf gefallen – ohne mich zu verlieren.
Zugleich ist es so wertvoll für deine innere Haltung! Du positionierst dich gegen deinen inneren Kritiker, gegen den Zweifler und gegen den Angstanteil „nicht zu genügen“.
Ich arbeite ganz oft mit Menschen, deren Selbstwert, dass Selbstvertrauen, das Selbstbewusstsein sehr angekratzt ist. Wenn ich ihnen dann die Aufgabe mit auf den Weg gebe, mal zu notieren, worauf sie wirklich stolz sind. Oder was sie besonders tolles gemacht haben. Vielleicht einfach nur, was schön war. Dann schaue ich immer in ganz fragende und verwunderte Augen.
Diese Menschen haben nicht gelernt, dass sie in ihrem Tun und dem Sein bedeutungsvoll sind. Sie wissen nicht was sie sich wirklich wert sein können und dürfen.
Deswegen ist es so unglaublich kraftvoll, wenn du lernst, Komplimente anzunehmen. Nimm das an, was von außen kommt, was dir jemand mit auf den Weg gibt. Sei dankbar dafür und zeige es, zeige es mit der gesamten Kraft, die dieses kleine -quasi- „Ritual“ mit sich bringt.
Impulse für deinen Alltag
- Sag beim nächsten Kompliment einfach „Danke“. Nimm Komplimente an , ohne Einschränkung, ohne „aber“. Dieses kleine Wort verändert sofort die Energie zwischen dir und dem anderen.
- Spüre kurz nach. Wo im Körper fühlst du das Lob? Im Brustkorb, im Bauch, im Gesicht? Dieses Spüren macht aus Worten Verbindung. Zuerst die tiefe innere Verbindung zu dir selbst.
- Übe das im Stillen. Sag vor dem Spiegel: „Ich fühle das.“ Nicht laut, nur ehrlich.
Nimm ein Kompliment , eine Wertschätzung von einer anderen Person und sag dir diese zu deinem Spiegelbild. Und dann sage dieses „Danke, ich fühle das“.
Merkst Du dieses andere Haltung? - Beobachte dich. Wann reagierst du abwehrend? Welche Gedanken tauchen auf? Das Bewusstwerden, das es diesen „Kritiker“ diesen „Zweifler“ gibt, ist der erste Schritt zur Veränderung.
- Mach Raum auf. Du musst nichts beweisen. Nur da sein – und dich selbst anerkennen.
Geh behutsam damit um und lass es zu das du dadurch „wachsen“ wirst.
Warum „Komplimente nicht annehmen können“ alle betrifft
Oft denken wir, dieses Thema sei weiblich – dabei betrifft es uns alle.
Auch Männer lernen früh, sich bei Lob zurückzuhalten, um nicht überheblich zu wirken.
Komplimente annehmen heißt, sich menschlich zu zeigen.
Nicht Geschlecht, sondern Bewusstsein entscheidet darüber, wie wir Wertschätzung empfangen.
Wenn du lernst, Lob nicht als Prüfung, sondern als Geschenk zu sehen, entsteht ein Raum – für Vertrauen, Verbindung und gegenseitige Achtung.
Du möchtest lernen endlich freier zu werden und deinen Selbstwert in den Vordergrund zu stellen? Dann bist Du bei mir genau richtig. Seit 2007 begleite ich Menschen wie dich, dabei, ihre tiefen Stärken und Kräfte zu erkennen und anzunehmen. Meld Dich einfach bei mir:
jetzt Erstgespräch anmeldenSchlussgedanke
Ein schlichtes, ehrliches „Ich fühle das“ „Danke für das Kompliment“ oder „Ich danke dir!“ kann mehr Nähe schaffen als tausend Worte.
Denn wer sich selbst annimmt, öffnet einen Raum – für Begegnung, Tiefe und echtes Miteinander.
FAQ zu „Komplimente annehmen“
Das ist normal. Beobachte dich, statt dich zu verurteilen. Veränderung beginnt mit Wahrnehmung.
Nein. Nimm das mit „Arroganz beansprucht Raum – Selbstwert teilt ihn“. Durch Dankbarkeit steigt dein Selbstwert
Indem du innehältst. Erkenne; Jemand sieht etwas Gutes in dir – das ist kein Zufall. Lass es ankommen, spüre es und nimm es an!





