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„Das sollst du nicht!“ – Warum Kinder das Gegenteil tun und wie du klüger damit umgehst

Kennst du das? Du sagst deinen Kindern, was sie nicht tun sollen – und genau das Gegenteil passiert?
Du bist damit nicht allein. Viele Eltern erleben täglich, wie ihre Kinder scheinbar genau das Gegenteil von dem machen, was sie sich wünschen. Oft ist das frustrierend, manchmal sogar zum Verzweifeln. Doch hinter diesem Verhalten steckt weit mehr als bloßer Trotz. In diesem Artikel erfährst du, warum dein Kind so reagiert und wie du es mit Einfühlungsvermögen und klarer Kommunikation unterstützen kannst.



Warum „Das sollst du nicht!“ selten funktioniert

In meinen Beratungen erlebe ich häufig, wie Eltern ratlos sind, wenn ihr Kind auf ein Verbot mit genau dem unerwünschten Verhalten reagiert. Vielleicht hast du auch schon mal, völlig erschöpft, ausgerufen:
„Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du das nicht tun sollst?“
Doch bringt das wirklich die gewünschte Veränderung?

Die Wahrheit ist: Kinder reagieren auf Verbote und negative Anweisungen ganz anders, als wir Erwachsenen oft erwarten. Wenn du deinem Kind sagst, was es nicht tun soll, hört es meist nur das Schlüsselwort – und fühlt sich in seiner Freiheit eingeschränkt. Das erzeugt schnell Widerstand.

Die Aussage „du sollst das nicht..“ führt zu Unklarheit und Frust bei Kindern. Besser ist es aus der Klarheit heraus zu schildern was die Eltern von Ihrem Kind wünschen, was es tun soll.

Was passiert im Kopf deines Kindes?

Studien zeigen: Die Negation, also das Wort „nicht“, wird im kindlichen Gehirn häufig ausgeblendet. Stattdessen bleibt der Inhalt der Handlung hängen. Sagst du zum Beispiel:
„Du sollst nicht auf das Sofa springen!“
– kommt beim Kind an: Sofa springen!

Hinzu kommt: Kinder möchten selbstwirksam und eigenständig handeln. Sie testen Grenzen, wollen verstehen und mitgestalten. Das ist keine böse Absicht, sondern Teil einer gesunden Entwicklung.


Wie du den Widerstand deines Kindes als Chance nutzen kannst

Es ist menschlich, sich über Widerstand zu ärgern. Aber gerade in diesen Momenten zeigt dir dein Kind, was ihm wichtig ist – und wo es deine liebevolle Begleitung braucht.
Anstatt dich auf Verbote zu konzentrieren, frage dich:
Was will mein Kind mir gerade zeigen? Was braucht es, um meinen Wunsch zu verstehen?

Wenn du bereit bist, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, fühlt sich dein Kind gesehen und ernstgenommen. So förderst du nicht nur Kooperation, sondern auch Vertrauen.


5 Wege, wie du dein Kind liebevoll stärkst – und Konflikte klug löst

1. Formuliere klar und positiv, was du dir wünschst

Anstelle von „Das sollst du nicht“, sag lieber, was erwünscht ist:

  • Statt: „Schrei nicht so!“ → „Sprich bitte leise.“
  • Statt: „Lauf nicht weg!“ → „Bleib bitte bei mir.“

Positive Formulierungen geben Orientierung und sind für dein Kind leichter umzusetzen.

2. Zeige Empathie und erkenne die Gefühle deines Kindes an

Wenn dein Kind wütend oder trotzig reagiert, hilft es, Verständnis zu zeigen:
„Ich sehe, dass dich das ärgert. Magst du mir erzählen, was dich stört?“
So lernt dein Kind, dass Gefühle sein dürfen – und dass es gehört wird.

3. Erkläre Gründe und suche gemeinsam nach Lösungen

Kinder kooperieren leichter, wenn sie verstehen, warum eine Regel gilt.
„Es ist mir wichtig, dass du nach dem Spielen aufräumst, damit niemand stolpert.“
Lade dein Kind ein, gemeinsam zu überlegen: „Wie könnten wir das Aufräumen angenehmer machen?“

4. Setze liebevoll Grenzen und erkläre die Konsequenzen

Kinder brauchen Klarheit. Sag ruhig und bestimmt, was möglich ist – und was nicht.
„Das Tablet bleibt heute aus. Wir können aber zusammen ein Spiel spielen.“
Erkläre, welche Folgen ein Verhalten hat – und halte diese liebevoll, aber konsequent ein.

5. Bestärke positives Verhalten und feiere Fortschritte

Lob und kleine Belohnungen wirken Wunder – es muss nicht immer materiell sein!
„Ich freue mich sehr, wie toll du heute mitgeholfen hast!“
Gib deinem Kind Anerkennung für jeden kleinen Schritt in die gewünschte Richtung.


Das sagt die Forschung: Positive Kommunikation wirkt

Neuere Studien belegen: Kinder nehmen negative Formulierungen häufig als Herausforderung wahr. Das Wort „nicht“ verliert an Bedeutung – die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Handlung selbst. Auch die Stimmung, mit der du sprichst, wird von deinem Kind sensibel wahrgenommen. Ärger oder Frustration lösen meist Gegenwehr aus.

Deshalb: Formuliere Wünsche und Regeln so, dass dein Kind sich zugehörig und verstanden fühlt. Zeige, dass du seine Sicht ernst nimmst. Das schafft Respekt und eine gesunde Basis für Entwicklung.


Praxisbeispiel aus meiner Beratung

Vor Kurzem erzählte mir eine Mutter, wie ihr Sohn beim Einkauf ständig an die Auslage fasste – obwohl sie immer wieder sagte: „Fass das nicht an!“
Gemeinsam überlegten wir: Was könnte helfen?
Wir drehten die Formulierung um: „Bitte lass deine Hände bei dir und schau mit den Augen.“
Mit einem kleinen Lob, wenn es klappte, wurde aus dem Widerstand Neugier – und die Einkaufssituation entspannter.


Dein Weg: Mit Liebe und Klarheit gemeinsam wachsen

Erziehung ist kein Wettbewerb – sie ist ein liebevoller Lernprozess für alle Beteiligten. Es braucht Geduld, Verständnis und auch die Bereitschaft, eigene Muster zu hinterfragen.
Statt immer wieder „das sollst du nicht“ zu sagen, formuliere klar, was du dir wünschst, sei empathisch und gehe gemeinsam neue Wege. Das stärkt nicht nur dein Kind, sondern auch eure Beziehung.

Mach dich frei von der Idee, immer perfekt zu sein. Es reicht, wenn du echt bist. Dein Kind spürt, wenn du mit Herz dabei bist.


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Fazit:
Wenn dein Kind immer wieder das Gegenteil tut, geht es selten um Trotz – sondern um Entwicklung, Selbstwirksamkeit und das Bedürfnis nach Bindung. Mit Empathie, klaren Botschaften und liebevoller Konsequenz hilfst du deinem Kind, sich sicher zu fühlen und zu wachsen.

Stärke eure Verbindung – mit Herz, Verständnis und Klarheit.


FAQ: „Mein Kind tut immer das Gegenteil – was kann ich tun?“

Frage 1: Warum macht mein Kind immer das Gegenteil von dem, was ich sage?

Viele Kinder reagieren auf Verbote mit Widerstand, weil sie Selbstständigkeit entwickeln oder sich unverstanden fühlen. Positive und klare Kommunikation hilft, Kooperation zu fördern

Frage 2: Wie kann ich vermeiden, dass mein Kind auf Durchzug schaltet?

Formuliere Wünsche positiv und klar: Sag, was du dir wünschst, statt zu verbieten. So fühlt sich dein Kind verstanden und ist eher bereit, mitzumachen.

Frage 3: Was kann ich tun, wenn mein Kind immer wieder Regeln missachtet?

Bleibe ruhig, erkläre die Gründe hinter der Regel und setze liebevoll, aber konsequent Grenzen. Suche gemeinsam nach Lösungen für schwierige Situationen.

Frage 4: Hilft es, mein Kind zu belohnen?

Ja! Echte, situationsbezogene Anerkennung wie Lob oder kleine Privilegien motivieren dein Kind und stärken sein Selbstvertrauen nachhaltig.

Frage 5: Wie kann ich mein Kind fördern, ohne ständig zu schimpfen?

Zeige Empathie, kommuniziere offen und gib deinem Kind Verantwortung. Gemeinsames Lösen von Problemen und wertschätzende Haltung fördern Wachstum und Nähe.

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