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Geht das überhaupt?

Wissen Sie über Ihre Bedürfnisse Bescheid?

Oder haben Sie öfter den Eindruck ausgenutzt zu werden?

Sagen Sie öfter „Ja, ich mach das schon!“, obwohl Sie etwas anderes vor haben?

Oder fühlen sich oft von schlechtem Gewissen geplagt, wenn Sie dann doch mal Ihrem Bedürfnis nachgehen wollen?

Dabei ist es doch so wichtig die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und diese

tatsächlich auszuleben.

Die eigenen Grenzen erkennen und diese zu beschreiben. Vor allem oder grade besonders dem Partner/ der Partnerin gegenüber.

Sicher fragen Sie sich grad wie das überhaupt gehen soll.

Oder treibt sie die Frage um „ Ist das nicht irgendwie egoistisch?“

Ist das ausleben der Bedürfnisse nicht egoistisch?

Ich sage meinen Klienten hierzu, dass es nicht um den weit verbreiteten Egoismus geht, wo die Person einzig und alleine nur um sich dreht und die anderen Menschen sind diesem Menschen völlig egal. Das sind wirkliche Egoisten. Diese Menschen haben nur ihren eigenen Vorteil im Visier. 

Nein, es geht um das gesunde Quäntchen Egoismus.

Nämlich den ausgewogenen Anteil aus eigener Zufriedenheit und Hilfsbereitschaft.

Nehmen wir einmal an, der Partner/ die Partnerin möchte gerne ausgehen.

Ihnen selbst ist aber eher der Sinn nach Ruhe.

Gehen sie dem Bedürfnis des anderen nun nach, kann es geschehen, das sie beide

einen eher negativen Verlauf des Abends erleben.

Bedürfnisse leben weil drüber gesprochen wird

Wenn Sie stattdessen sagen würden, „Ach ne, ich hab keine Lust. Geh lieber alleine.“ dann kann es sein das der Partner/die Partnerin etwas sagen könnte wie,“ Nie hast du Lust etwas mit mir zu unternehmen. Dann bleib halt alleine Zu Hause. Brauchst auf mich nicht zu warten!“ Derjenige rauscht sichtlich gereizt ab.

Das Resultat wäre; (in beiden Fällen fast identisch) 

Sie fühlen sich nicht sonderlich gut und im laufe des Abends könnten Sie total verunsichert sein und ihr schlechtes Gewissen schlägt irgendwann mit unbarmherziger Härte zu!

Woher stammt dieses „nicht den eigenen Bedürfnissen nachgehen können/wollen“?

Während meines Studiums habe ich mich ein wenig mit dem Thema der Transaktionsanalyse beschäftigt.

Während meiner Arbeit mit Paaren habe ich das erlernte intensiviert und immer wieder die Theorie mit meiner Erfahrung abgeglichen.

Dabei ist mir klar geworden, das es viele Menschen gibt, die das Antreiberverhalten des „Mach es allen Recht“ leben. 

-„Ganz besonders stark sogar in der Emotionalität einer Partnerschaft“-.

Das kleine Kind hat entweder „Ablehnung“ oder sehr starke Zuwendung erfahren.

In beiden Fällen ist es für das Kind wichtig geworden einem bestimmten Gefühl / einer grundsätzlichen Angst zu entkommen.

Das Kind lernt, sich anzupassen. Ja, zu sagen. 

Es lernt das ein Nein mit Konsequenzen einhergeht. Daraus entwickelt sich ein angepasster Modus der beinhaltet, das die eigenen Bedürfnisse keine große Bedeutung haben. Das die damit einhergehenden Wünsche, die tief in einem brodeln, nicht wichtig sind. 

Und es lernt manchmal auch, das die anderen doch besser wissen was einem gut tut. 

Also, wenn das alles so unwichtig ist, brauche ich dem auch nicht nachgehen. Es ist viel gescheiter den Bedürfnissen des anderen nachzugehen.

Oder, das Bedürfnis des anderen ist viel bedeutungsvoller als das eigene!

Da Kinder die erlebten Situationen sehr intensiv aufnehmen, sinkt das daraus resultierte Muster ins Unterbewusstsein. Das wiederum dient, so zu sagen als Steuerzentrale für alle emotionalen Situationen im Erwachsenenalter.

Weswegen es meist so schwierig ist diese Verhaltensweisen eigenständig zu korrigieren.

Soweit der kleine Exkurs in die Transaktionsanalytische Arbeit.

Doch was ist jetzt die Lösung?

Das Zauberwort heißt Kommunikation;

Sprechen Sie miteinander über die unterschiedlichen Bedürfnisse und versuchen  daraus eine Lösungsmöglichkeit zu entwickeln.

Mir fallen zum genannten Beispiel zwei Möglichkeiten ein:

1.) Sie gehen dem Wunsch/Bedürfnis des anderen nun nach, weil sie abgesprochen haben, dass morgen ihr Abend ist und beide die Vereinbarung getroffen haben, dass sie einen ruhigen Abend verbringen können.

Alternative;

2.) Da sie beide über die unterschiedlichen Bedürfnisse gesprochen haben wird bewusst wie wichtig jedem von ihnen der entsprechende Wunsch ist. Somit kann die Vereinbarung getroffen werden, das heute ein so genannter EGO-Abend ist. Das bedeutet, das jeder von ihnen beiden sein Bedürfnis ohne den Partner auslebt.

In beiden Fällen kann mit Spass und Freude der Abend genoßen werden.

Sogar ganz ohne schlechtes Gewissen.

Darüberhinaus gibt es noch einen weiteren Punkt:

3.) Sie sprechen die unterschiedlichen Ideen an ( Ruhiger Abend / Ausgehen) und ergründen die tatsächlich dahinter liegenden Bedürfnisse.

So kann es sein, das hinter Ausgehen und Ruhiger Abend das gleiche Bedürfnis steht, nämlich mit dem Partner zusammen etwas ruhiges zu erleben.

Ich wünsche viel Spass beim ergründen der Bedürfnisse.

Herzlichst,

Ihr
Michael Lahme

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