Skip to main content

oder, was geschehen kann wenn Ich das Muster „Mach es allen Recht“ lebe

wie das unbewusstes Muster „Mach es allen Recht“, dessen Ursprung in der Kindheit liegt, eine Partnerschaft auf eine harte Probe stellt.

Herbert sitzt im Büro und geht seiner Arbeit nach.
Sein Blick fällt auf die Uhr.
16:45 Uhr.

Da denkt sich Herbert;
„Au fein. Gleich ist Feierabend. Noch 15 Minuten. Wie ich mich auf heute Abend freue.
Die Einladung mit den Müllers von Gegenüber steht ja jetzt schon lange.
Silke wird sich wundern, wenn ich endlich mal wieder pünktlich nach Hause komme.
Vor allem wird sie sich freuen, wenn ich den vereinbarten Termin einhalte.“

Durch Herberts Kopf gehen noch ein paar andere schöne Dinge als die Tür zu seinem Büro mit einem Schwung geöffnet wird.
Herein kommt mal wieder sein Chef.
„Hier Maier, die Unterlagen müssen unbedingt fertig gemacht werden“
Sagt es, knallt einen Stapel Unterlagen auf den Schreibtisch von Herbert und verschwindet so schnell wie er gekommen ist.

Jemand sitzt am Schreibtisch und geht unter in Arbeit. Mach es allen Recht als Antreiber führt zu Stress

„Nein!! Nicht schon wieder Überstunden.
Das ist doch Arbeit für mindestens 2 Stunden.“
Hallt es durch Herberts Kopf!
„Was ist denn jetzt mit meinem schönen Abend?
Silke wird bestimmt sauer sein.
Aber mein Chef steht ja auch ganz schön unter Druck.
Der bekommt ja bestimmt auch eine richtige Ladung von ganz oben wenn die Sachen nicht zeitig fertig werden.“

„Ach man! Naja. Nutzt ja alles nichts!
Dann bleibe ich halt mal wieder länger!“
Denkt es und bleibt!

Der Zwiespalt aus dem Antreiber „Machs allen Recht“ führt zu einer Zerrissenheit, die in diesem Beispiel das familiäre Leben in den Hintergrund stellt.

Als Herbert dann endlich mit 2 Stunden Verspätung zu Hause erscheint ist die Stimmung nicht sonderlich toll.
Silke amüsiert sich zwar mit den Nachbarn aber der Blick den sie Herbert zuwirft spricht Bände.

Zeitsprung und ein Weg zur Veränderung –

Diese Situationen wiederholten sich mehrfach. Darüber hinaus gab Herbert auch in anderen Situationen seiner Frau das Gefühl, das Sie ihm scheinbar nichts bedeutet.

So fanden die Zwei eines Tages den Weg in meine Praxis.

Es gab einige einleitende Worten dann machten wir eine Bestandaufnahme der partnerschaftlichen Situation. Wir definierten eine Zielvereinbarung. Ich gab beiden eine kleine partnerschaftliche Aufgabe mit und bat sie diese bis zum nächsten Paargespräche zu erledigen.
Anschließend führte ich mit den beiden einige Einzelgespräche.

Eine Angst die hinter dem Antreiber „ Mach es allen Recht „steht

In den Gesprächen mit Herbert ergründeten wir, was bei ihm geschieht, wenn sein Chef ihn immer wieder kurz vor Feierabend mit Aufgaben überfällt.

Er sagte mir, dass er ein ganz schlechtes Gewissen bekommt, wenn er seinem Chef jetzt mal ganz klar und deutlich seine Meinung geigen würde. Und wie blöd er das Verhalten findet.

Ich fragte Herbert, was er denn unter klar und deutlich versteht und was seiner Meinung nach dann geschehen kann.

Herbert war fest davon überzeugt, dass der Chef ihm eine Abmahnung erteilt wenn er sich weigern würde die Aufgabe anzunehmen. Oder, das der Chef ihn mit Missachtung strafen würde.
Vielleicht würde der Chef aber auch allen anderen sagen, das Herbert ein völlig unfähiger Mitarbeiter wäre.

Diese Ängste, die bei dem Gedanken an ein Nein aufkommen, haben mit einer Form der Ablehnung zu tun. Dabei stammen solche Ängste sehr häufig aus unserer Kindheit. Das Gefühl, sein eigenes Bedürfnis hintenanzustellen, gepaart mit der aufkommenden Angst vor z.B. Ablehnung, führen zu einem Zwiespalt.
Die daraus resultierende Zerrissenheit wirkt als Energieräuber und ist demnach sehr Kräftezehrend.

Die Schilderung der Zusammenhänge bringt schon Veränderung

Als ich Herbert diese Zusammenhänge des Antreiber-Modus „Mach es allen Recht“ in Verbindung seines Erlebens schilderte, wurde ihm etwas klar.
Er hatte tatsächlich in seiner Kindheit mal erlebt wie er von seiner Mutter abgelehnt wurde, was ihn ziemlich beschäftigt hatte.Seither fiel es Herbert schwer anderen Menschen gegenüber Nein zu sagen.
Ebenso schwer fiel es ihm, überhaupt mal seine eigenen Bedürfnisse zu äußern.

Im weiteren Verlauf der Gespräche mit Herbert hatte er eine Strategie entwickeln können um den Modus „Mach es allen Recht“ zu verändern..
Er wollte beim nächsten Mal seinen Chef fragen, ob es für ihn okay wäre, wenn diese Aufgabe sofort am nächsten Morgen erledigt würde. Und das er dabei auch erwähnen mag, das er an dem Abend einen privaten Termin mit seiner Frau habe.

Kurze Zeit später war es dann soweit.
Die Situation in der Firma wiederholte sich.

Im dann folgenden Gespräch bei mir, berichtet Herbert fassungslos aber auch voller Stolz, dass er seinen Chef gefragt habe.

Die Antwort des Chefs war es, die ihn Fassungslos machte.

Was geschieht wenn die Angst aus dem Antreiber „Mach es allen Recht“ überwunden ist

Dieser antwortete ihm nämlich, „Natürlich Herr Maier, ich habe mich die ganze Zeit schon gewundert, dass sie die Aufgaben immer sofort erledigen. Mir kam es so vor als hätten Sie kein Privatleben.“

Von da an ging es Herbert sehr viel besser.

Nachdem Herbert gelernt hat aus dem „Mach es allen Recht“ Modus auszusteigen, stehen er und Silke beim gemeinsamen Kochen. mit Freude zusammen

Das Zusammenleben mit seiner Frau gestaltete sich ebenfalls schöner.
Sie hatten endlich wieder öfter Zeit miteinander einem ihrer liebsten Hobbys nachzugehen, dem gemeinsamen Kochen.
Darüber hinaus konnte Herbert Silke gegenüber äußern, was ihm im Moment besonders wichtig ist. Aber auch Kritikpunkte wurden mit der Zeit nicht mehr als Ablehnung empfunden.

Dies ist eine kleine Situation im Leben eines Paares, die jedoch deutlich machen kann, wie Musterverhalten aus unserer Kindheit, am Beispiel des Antreibers „Mach es allen Recht“, unser Leben als Erwachsener beeinflussen kann.
Meine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen und deren unterschiedlichen Beweggründen zeigt mir, wie wichtig es auch ist, dass das Bewusstmachen der unbewussten Automatismen unserer Kindheit zu einer Veränderung des Verhaltens im emotionalen Kontext führen kann.
Dabei ist es nicht zielführend und wird bei mir auch nicht verfolgt, das in der Kindheit tief gegraben wird. In der Regel reicht das darüber sprechen und das sogenannte „Spiegel vorhalten“ um etwas zu verändern.

Gerne spreche ich auch mit Ihnen über Ihre Stolpersteine.
Und, wer weiß, vielleicht verbirgt sich auch bei Ihnen ein unbewußtes Schema hinter den erlebten Konflikten?

 

Ich freue mich auf Sie

Ihr
Michael Lahme

 

Leave a Reply