Was unsere Glaubenssätze mit Unzufriedenheit und Streit in Beziehungen zu tun haben
und was Sie tun können um diesem zu entgehen.
Zunächst einmal, was sind Glaubenssätze?
Wir können auch Merksätze oder Leitsätze sagen. Hierbei handelt es sich um Annahmen „wie die Welt funktioniert“, basierend auf Interpretationen von Erlebnissen aus unserer frühesten Kindheit. Darüber hinaus gibt es auch Leitsätze, welche uns unsere Erziehungsberechtigten vorgelebt oder erzählt haben.
Die einfachsten Beispiele sind;
„Wer rastet der rostet“ oder
„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“.
Durch diese Art von Glaubenssätzen entwickelt das Kind entsprechende Musterverhalten, sogenannte Antreiber, um mit dem Erlebten besser umgehen zu können.
Der „nicht rosten“ Wollende wird als sein persönliches Antriebsverhalten „Ich muss mich anstrengen“ entwickeln.
Der vermeintliche Indianer wird annehmen, seine Gefühle in den Hintergrund stellen zu müssen um nicht verletzt oder ausgelacht zu werden. Dieser Antrieb wird in der Transaktionsanalyse „Sei Stark“ genannt.
Wie Sie sehen, steht hinter diesen Verhaltensmustern regulär ein gewisser Zwang, der von dem Wörtchen „muss“ begleitet wird.
Verallgemeinerung und Abwertungen als Pusher
Neben den Glaubenssätzen leiten Kinder häufig auch aus den erlebten Situationen ab, dass „immer“ und „ständig“ dies oder jenes geschieht. Aber auch das „dauernd“ jenes Verhalten entscheidend ist um etwas zu bekommen. In manchen Familien steht eine Form der Ironie und des „schlechten Gewissen machens“ auf der Tagesordnung.
Damit Sie wissen was ich meine, erläutere ich dies anhand einiger Beispiele aus der Praxis:
Eltern sprechen zum Kind
„ Du tust nie was Papa dir sagt, Du bist ein wirklich böses Mädchen“
„Ständig muss die Mama mit Dir schimpfen“
„ Wie Du wieder rumläufst wird aus dir nie ein angesehener Mann werden“
„Du wirst es nie zu was bringen“
„Ständig diese Unordnung in deinem Zimmer. Wenn Du nicht sofort aufräumst, hat Mama/Papa dich nicht mehr lieb.“
Klingt doch klasse, oder?
Da wünscht sich doch so mancher wieder Kind zu sein.
Das Dumme an diesen erlernten Glaubenssätzen und Verallgemeinerungen ist jedoch, dass wir es hier mit Sprengstoff-Potenzial zu tun haben.
Abgespeichert im Unterbewusstsein kommen diese Annahmen nämlich leider dann zum tragen, wenn sie gar nicht gebraucht werden. Und zwar auf der emotionalen Ebene in einer Partnerschaft.
Daneben führen die oben genannten Anklagen auch dazu, dass das Kind sich schlecht und abgelehnt fühlt. Daraus entwickelt das Kind dann auch Muster um sich nicht mehr schlecht fühlen zu müssen. Diese Musterverhalten sind mannigfaltig in den Ausprägungen.
Und so geschieht es in vielen Beziehungen und Ehen, aber auch in beruflichen oder persönlichen Kontexten, dass ein Streit ausgelöst wird. Hinterher fragen sich die Beteiligten dann
„Wieso ist es eigentlich dazu gekommen?“.
Unzufriedenheit entsteht durch innere Dialoge
Im inneren Dialog treten diese Verallgemeinerungen meist in Form von Kritikern oder Zweiflern auf.
Vielleicht haben sie sich auch schon mal sagen hören:
- „Immer dieses rumgemecker. Der geht mir so auf den Zeiger!“
- „Ständig muss die mir im Weg stehen. Kann die nicht mal ein bisschen mitdenken?“
- „Nie kriegst du etwas auf die Reihe. Du bist einfach zu blöd.“
- „Dauernd unterlaufen mir Fehler. Nie bekomme ich etwas hin!“
Diese Art von inneren Dialogen führt dazu, dass die betreffende Person sich und/oder andere sehr negativ bewertet. Dadurch entsteht auf Dauer eine enorme Unzufriedenheit mit sich und dem Umfeld. Diese Unzufriedenheit wirkt oft wie ein Energiefresser.
Streit entsteht durch Anklagen, Bewertungen und Verallgemeinerungen.
Wie oben schon kurz angemerkt, entstehen Streitigkeiten regulär durch: Anklagen, Bewertungen und/ oder Verallgemeinerungen.
„Du machst nie was ich Dir sage!“
„Nie bist Du für mich da!“
„Du hast ständig nur dein Hobby im Kopf“
„Du wieder mit deinem unnützen Gerede. Da wird man ja blöd von!“ oder ähnliche Aussagen…
Finden Sie nicht auch, dass diese Aussagen nichts mit Respekt und Wertschätzung dem Partner gegenüber zu tun haben?
Ich stimme ihnen zu.
Da der Partner nämlich diese fehlende Wertschätzung verspürt und obendrein auch noch weiß, das die genannten Verallgemeinerungen nichts mit der Realität zu tun haben, wird er/sie sich zur Wehr setzen.
Ja, wir gehen in solchen oder ähnlichen Situationen mit Recht steil. Denn wer möchte sich so behandeln lassen; Herunterputzend, abwertend und anklagend?
Nur wird das Gespräch dann so eskalieren, das beide Partner sich durch die verbalen Attacken immer mehr verletzen und im inneren zusätzlich auch negativ bewerten. „ Die blöde Kuh!“ „Der Arsch!“ sind nur gelinde Formulierungen. Häufig geht es da noch viel heftiger ab.
Was ist zu tun?
Achtsam mit den eigenen Dialogen umzugehen ist der erste Schritt um eine Lösung zu finden.
Für viele Menschen sind die Dialoge meist nicht unmittelbar greifbar. Wahrscheinlicher ist es, dass Sie im Gespräch mit dem Partner diese Formulierungen feststellen.
Wenn z.B. gesagt wird „Du musst noch den Müll runter bringen“ oder „ Ich hab Dir doch gesagt du musst die Spülmaschine ausräumen“ sind das Indizien für gelebte Glaubenssätze.
In diesen Fällen machen Sie sich bewusst, dass weder Sie noch ihr Gegenüber etwas „muss“.
Wir sind, grundsätzlich, alle frei in unseren Entscheidungen. Jeder steht auch in der eigenen Verantwortung etwas zu tun oder auch nicht.
Der Wandel aus dem muss geschieht indem sie sich über ihre Wünsche und Bedürfnisse klar werden.
Dann kann die Formulierung in etwa so lauten:
„ Ich mag dich bitten die Spülmaschine aus zu räumen. Ist das gerade möglich für dich?“
oder
„Ich wünsche mir, dass wir die Dinge hier gemeinsam aufräumen um nachher mehr Zeit miteinander zu verbringen. Würdest Du bitte den Müll runter bringen?“
Wenn Sie lernen sich über ihre Wünsche und Bedürfnisse klar zu werden. Wenn sie darüberhinaus auch ihre Inneren Glaubenssätze und die Verallgemeinerungen verändern, können Sie einer glücklichen Zukunft entgegen blicken.
Um besser mit den inneren Dialogen umzugehen und auch tiefer sitzende Glaubensätze oder Leitsätze zu bearbeiten, stehe ich Ihnen mit meiner Erfahrung und der Basis meines K*P*P Mentoring®-Programms zur Verfügung.
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