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Eine Geschichte am Bespiel eines Wanderers

Wanderetappe – die kleinen Schritte und Aufmerksamkeit

Meinen letzten Urlaub habe ich wie gewohnt mit meiner Frau und unseren beiden Hunden im Schwarzwald verbracht. Wir hatten wundervolles Wetter und jeden Tag richtig Lust auf ausgiebige Wandertouren.

So auch an diesem Dienstag.

Wir schickten uns an, die so genannte Genießer Tour zu gehen. Eine Strecke mit sehr anspruchsvollen Etappen von insgesamt ca. 14 Km.

Die Strecke beginnt mit einem Alpin anmutenden Anstieg über ca. 150 Höhenmeter. Trittsicherheit und volle Konzentration auf den Pfad sind ein unbedingtes  Muss.

Wir begaben uns an den Anstieg. Jeder von uns ist in der Konzentration bei seinem Weg, jedoch auch beim Partner.

Obwohl unsere Ausdauer durch die Erfahrung vieler zurückgelegter Wanderungen mittlerweile sehr gut ist, bleiben wir trotzdem regelmäßig stehen. Wir genießen dabei die Aussicht und tanken etwas Kraft.

Zugleich sind wir aber auch beim Partner um gegenseitig abzufragen, wie es dem anderen grad geht.

  • „In welcher Verfassung bist Du?“
  • “ Ist bei Dir alles okay?“
  • „Du gibst ein Signal, wenn Du Deine Grenze erreichst?“

Diese und ähnliche Fragen sind, besonders bei einer schwierigen Etappe unabdingbar. Zugleich ist es wichtig auf den Partner sofort einzugehen, wenn etwas nicht passend ist.

Jedoch auch mitzuteilen, wenn bei mir selbst etwas nicht in Ordnung ist!

Es ist unerlässlich, gelegentlich seine eigene Position zu verlassen um dem Partner die volle Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu widmen.

 

kleine Etappensiege geben ein gutes Gefühl

Bei dem ersten Etappenziel wurden wir belohnt durch diese wundervolle Aussicht, die uns zu einer kleinen

Rast mit Fotosession einlud.

Ein Blick in die Rheinebene-Die Wanderer gehen in die Achtsamkeit und stellen Ihre Partnerschaft auf die Probe-Michael Lahme als Paarberater und Coach unterstützt

Es gibt viele bedeutsame Aussichtspunkte auf der gesamten Strecke. Die laden immer wieder zum kurzen verweilen ein. Dabei genießt jeder von uns auf seine eigene Art.

Manches mal fordern wir auch gegenseitig vom anderen die Erfüllung eines Bedürfnisses ein. Zum Beispiel empfinde ich es an einer Stelle besonders schön meine Frau in den Arm zu nehmen und dann dieses Gefühl in Verbindung mit der Aussicht tief aufzusaugen. Ich sage ihr das und sie lässt sich darauf ein und genießt ebenso.

Wertvolle Aufmerksamkeit bringt auch Genuss

Diese Aufmerksamkeit, die wir uns gegenseitig geben und in die jeder für sich eintaucht, sind ungemein Wertvoll für uns.

Nach jedem kurzen Halt mit dem entsprechenden Genuss geht es dann gestärkt weiter auf der Tour.

Nun gibt es eine besondere Stelle auf der Wanderung, an der es unabdingbar ist, ganz besonders Achtsam mit der Natur (was finde ich vor), mit sich selbst (Trittsicherheit) und mit dem Partner (Teamarbeit) zu sein.

Wir sind diese Strecke nun schon sehr oft gegangen und wissen schon sehr gut was an welcher Stelle zu tun ist. Wir unterstützen uns gegenseitig, achten sehr auf unser eigenes Empfinden und sind voll im gegenseitigen Vertrauen.

An diesem Tag war jedoch etwas anders!

Dieses Teilstück von dem ich berichte ist ein sehr feuchtes Gebiet, morastig, glitschig und ausgestattet mit versteckten Stolperfallen.

Über dieses gesamte Stück, was in etwa 1,5 Km lang ist, waren sowohl meine Frau als auch ich sehr angespannt und Aufmerksam. Dies war an dem Tag auch unbedingt nötig, da es Tage zuvor in der Gegend stark geregnet hatte, was dieses Teilstück zu einer Herausforderung werden lies.

Wir waren so froh, das wir diese Strecke trotz der gestiegenen Schwierigkeit ohne falschen Tritt und trockenen Fußes überwunden hatten.

Ein eingespieltes Team eben!

Was geschehen kann, wenn die Achtsamkeit verloren geht

Durch fehlende Achtsamkeit, wegen der abfallenden Anspannung, habe ich auf dem dann folgenden Stück nur noch auf die Gegend um mich herum geachtet.
Meine Gedanken hatten plötzlich freie Bahn.

Ich war so Stolz auf mich und uns als Team das wir uns wiedermal voll aufeinander verlassen konnten!

Zu Stolz?

Meine Aufmerksamkeit lag nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung vor mir, sondern in der weiteren Entfernung.

Meine Gedanken waren sogar schon bei der Rast in der Hütte die ca. 20 Minuten vor uns lag.

Dann das!

Ich rutschte auf einem Stück Moos aus, welches über einer versteckten feuchten Wurzel lag und dann ca. 5 Meter den Hang hinab.
Ich hatte einen Schutzengel!

Außer einer Blessur an meinem linken Oberschenkel und einem schmerzenden Steiß ist mir zum Glück nichts weiter passiert.

Fehlende Achtsamkeit in der Natur führt, genauso wie die fehlende Achtsamkeit zu sich selbst, zum Sturz!

Jedoch hat dieses Erlebnis, eine sehr intensive Erfahrung bei mir hinterlassen:

Mein Fazit aus dem Erlebnis

 

  • nicht nur bei den kleinen Schritten in die Achtsamkeit zu gehen und nicht zu Fall zu kommen.
  • Zum Genießen ist es ratsam kurz anzuhalten.
  • Die Gedanken auf das aktuelle Geschehen lenken.

Dies habe ich seitdem auch auf mein gesamtes Leben übertragen.

Ich finde es enorm wichtig, bei allem was ich tue, konzentriert im Moment zu leben. Wenn ich durchatmen oder einen Genuss verspüren möchte, halte ich inne und lausche dabei in mich hinein.

Ich gehe in meine Achtsamkeit.

Dabei helfen mir diese Fragen:

  • Was brauche ich jetzt und wie kann ich das gewünschte erreichen?
  • Welches Ziel mag ich als nächstes ansteuern?
  • Wie komme ich zum nächsten „Etappenziel“, bevor ich mich weiter auf meinen Weg begebe?
  • Wie teile ich all dies meiner Partnerin mit?

Bei mir hat diese Erfahrung zu einem viel intensiveren Erleben meines Lebens und meiner Partnerschaft geführt.

  • Wie Achtsam leben Sie Ihr Leben?
  • Sind Sie noch achtsam mit sich und Ihrem Partner?
  • Verspüren Sie die gemeinsamen intensive Genüsse?
  • Richten Sie sich noch „Verschnaufpausen“ für sich oder Ihre Partnerschaft ein?

 

Ich wünsche es Ihnen.

Ihr
Michael Lahme

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